Martin Grill läuft 172 km in luftiger Höhe

Der Tiefenbacher Ultra-Trailer Martin Grill (38) hat die 172 Kilometer lange Strecke mit 10.000 Höhenmetern beim „Ultra Trail du Mont Blanc“ gemeistert. „Einmal hab’ ich an einer Verpflegungsstation, wo auch Feldbetten aufgestellt waren, kurz überlegt, ob ich mich mal zur Erholung hinlegen sollte. Aber dann war ich mir nicht mehr sicher, ob es mich noch mal gefreut hätte, wieder aufzustehen und weiter zu laufen. Also hab’ ich nur kurz Rast gemacht und bin einfach weitergelaufen.“ Die zwischenzeitlich aufkommenden leisen Selbstzweifel, die aus den Worten von Martin Grill (38) herauszuhören sind, plagten den Ultra-Trail-Spezialisten vom FC Tiefenbach DJK am vorvergangenen Wochenende in Frankreich. Allerdings nicht, wie für jeden Hobbyläufer nachvollziehbar, nach 15 oder 20 Kilometer in flachem Terrain. Nein, Martin Grill kam erst nach gut 80 Kilometer Laufstrecke mit 5000 Höhenmetern etwas ins Grübeln – aber das war ja das Problem: Wo es selbst für hartgesottene Ausdauerspezialisten nach zwei vollen Marathons am Stück „rien ne va plus“ (nichts geht mehr) geheißen hätte, geht beim „Ultra Trail du Mont Blanc“ (UTMB) rund um den mit 4810 Metern höchsten Berg der Alpen, die Schinderei erst richtig los. Was ihm darüber hinweg half: „Die Stimmung war vom Start weg einmalig, unvorstellbar viele Zuschauer säumten die Strecken. Sogar in der Nacht haben dich Leute angeschrien, um dich weiter zu motivieren“. Im Ziel eines der schwersten Ausdauer-Wettbewerbe der Welt hatte Martin Grill schließlich in 32:49:49 Stunden die unvorstellbare Herausforderung von 172,1 Kilometern über Stock und Stein in teils hochalpinem Gelände (bis 2700 m Meereshöhe) mit insgesamt etwa 10 000 Höhenmetern bewältigt – als 176. von insgesamt 2300 Startern auf der Ultra-Distanz. Drei lange Jahre hatte der frühere Tiefenbacher Bezirksliga-Kicker überhaupt auf die Teilnahme in den französischen Alpen warten müssen – denn der Start ist nicht nur an Qualifizierungspunkte aus anderen Rennen geknüpft, sondern auch ans Glück: Die raren Startnummern werden unter Tausenden Anmeldern verlost.

Bericht: Passauer Neue Presse

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